Grübeln ist eine alltägliche Aktivität, die viele von uns kennen. Ein Wort, ein Satz, dass sich wie ein Echo in unseren Köpfen wiederholt. Wir drehen uns im Kreis, ohne eine Lösung zu finden. Unsere Gedanken sind gefangen in einem endlosen Karussell aus Sorgen, Ängsten und Zweifeln. Doch wie können wir diesem Grübeln entkommen? In diesem Blogbeitrag möchte ich einige Methoden aufzeigen, die helfen könnten, das Gedankenkarussell zu durchbrechen und inneren Frieden zu finden.
Warum grübeln wir?
Tagsüber sind wir abgelenkt, unsere To-do-Listen halten uns beschäftigt. Doch abends, wenn die äußere Geräuschkulisse abnimmt, sind wir auf uns selbst zurückgeworfen. Das Gedankenkarussell beginnt zu rotieren. Wir können uns in einer Denkschleife verlieren, die sich um unangenehme Emotionen, schlechte Bewertungen von Situationen und belastende Selbsteinschätzungen dreht. Grübeln kann Gefühle wie, Wut oder Ohnmacht verursachen.
Grübeln als Teufelskreis
Die typischen “Warum”-Fragen beschleunigen das Gedankenkarussell:
“Warum passiert ausgerechnet mir das? Warum muss ich mich so fühlen?”
Doch diese Fragen lassen sich nicht so einfach beantworten. So entsteht meist ein Teufelskreis, bei dem der Ausweg aus der Situation verloren gehen kann. Eine Denkgewohnheit, die meist schwer abzulegen ist.
Grübeln, um Unangenehmes zu vermeiden
Wir neigen oft dazu, in Grübeleien zu verfallen, um mögliche Konflikte zu umgehen. Wir erhalten den Schwebezustand aufrecht, indem wir uns unaufhörlich Fragen stellen wie: Was hat das für Auswirkungen auf mich? Wohin könnte das führen? Welche möglichen Ereignisse könnten eintreten? Doch häufig erweisen sich diese Fragen als wenig hilfreich. Eine dynamischere Herangehensweise kann ins Spiel kommen, wenn wir gezielt nach Lösungen suchen. Das bedeutet, dass wir uns mit dem „Wohin“ und „Wie“ auseinandersetzen: Was genau möchte ich erreichen? Ist mir mein Ziel vielleicht noch nicht vollständig bewusst? Welche Ressourcen benötige ich, um dorthin zu gelangen? Was könnte der erste Schritt sein, um meine Ziele zu verwirklichen? Selbstmotivation und das aktive Ergreifen von Maßnahmen können entscheidend sein, um das sich wiederholende Gedankenkarussell zu stoppen.
Wege zur Überwindung des Grübelns
Wenn das Grübelkarussell anhält und starke emotionale Belastungen bestehen, bietet sich die Inanspruchnahme professioneller Hilfe an. Psychologen, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker für Psychotherapie können bereitstehen, um unterstützend einzugreifen. Sie können dabei helfen, tieferliegende Ursachen zu verstehen und individuell angepasste Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Es kann verschiedene Wege geben, das Grübeln überwinden zu können, und oft ist eine Kombination verschiedener Ansätze am effektivsten.
1. Achtsamkeit und Meditation:
Die Praxis von Achtsamkeit und Meditation kann helfen, den Geist zu beruhigen und sich auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren.
2. Selbstreflexion und Selbstmitgefühl:
Durch Selbstreflexion könnten wir einen tieferen Einblick in unsere Gedankenmuster gewinnen, während Selbstmitgefühl uns ermöglicht, uns selbst freundlicher zu begegnen.
3. Aktives Problemlösen:
Die bewusste Suche nach konkreten Lösungen und die Umsetzung von Handlungsplänen könnten das Grübeln durchbrechen.
4. Gespräche mit Vertrauenspersonen:
Der Austausch mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten können externe Perspektiven und emotionale Unterstützung ermöglichen.
5. Positive Selbstgespräche und Affirmationen:
Die bewusste Veränderung von negativen zu positiven Selbstgesprächen kann das Selbstvertrauen stärken und einen optimistischen Blick auf die Situation fördern.
6. Zeitmanagement und Ablenkung:
Eine strukturierte Zeiteinteilung und bewusste Ablenkung durch positive Aktivitäten könnten dazu beitragen, das Grübeln zu unterbrechen.
7. Professionelle Hilfe:
In Fällen intensiver Belastung und anhaltenden Grübelns ist die Unterstützung durch Psychotherapeuten besonders wichtig.
Jeder Mensch ist einzigartig, und es ist entscheidend, Wege zu finden, die zu den individuellen Bedürfnissen passen. Entschlossenheit, Selbstreflexion und der Bereitschaft, Veränderungen zuzulassen, können dazu beitragen Schritt für Schritt aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und inneren Frieden zu finden.
Stefan Schiefer, Heilpraktiker auf dem Gebiet der Psychotherapie